Yogás citta vrtti nirodhah
Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen
Patanjali Yoga Sutra 1.2
Yoga, wie ich es verstehe, ist kein Workout oder Körpertraining mit Entspannungseffekt. Es ist ein zutiefst persönlicher Pfad der Transformation und ein ganzheitlicher Übungsweg, der alle Ebenen unseres Seins umfassen kann.
Das regelmäßige Praktizieren der Körperhaltungen (Asanas) im rhythmischen Atemfluss, ermöglicht die Entwicklung von Achtsamkeit. Mit Achtsamkeit eröffnet sich ein Raum, in dem wir uns selbst begegnen und zur Ruhe kommen können. Dieser Raum der Ruhe ist die Basis für ein Leben in Balance zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Konzentration und Loslassen.
Nur in Balance können wir unser Potential voll entfalten, Bedürfnissen Raum geben und den eigenen Rhythmus finden.
Wirkung:
- Die Körperwahrnehmung wird bewusster, verfeinert und wir beginnen uns im Körper zu orientieren
- Die Muskulatur wird gekräftigt und gedehnt, Verspannungen und Blockaden können abgebaut werden
- Die Körperhaltung kehrt in ein natürliches Gleichgewicht zurück und körperliche, geistige sowie emotionale Balance werden gefördert
- Das Herzkreislauf System und der Stoffwechsel werden angeregt und ein Gefühl von Energie und Kraft wird spürbar
- Das sympatische Nervensystem wird beruhigt und die Fähigkeit zu entspannen nimmt zu
- Körper und Geist werden vorbereitet auf die Meditation und das Wahrnehmen fein-stofflicher Energie Prozesse
Die klassischen indischen Schriften beschreiben vier Yogawege:
- Raja Yoga nennen sich die meditativ orientierten Stufen des achtgliedrigen Yoga nach Patanjali, auch Ashtanga Yoga genannt: Ashta = acht, Anga = Teile
- Jnana Yoga als Yoga der Erkenntnis ist eine intellektuelle Richtung
- Karma Yoga als Yoga des selbstlosen Handelns
- Bhakti Yoga als Yoga der Liebe, Verehrung und Hingabe an das Göttliche
Ursprünglich war Yoga ein rein geistig – spiritueller Weg, der vor allem die Suche nach Erleuchtung durch Meditation zum Ziel hatte. Die vielen Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit. Ihr vorrangiges Ziel war, den Körper so zu kräftigen und zu mobilisieren, dass er möglichst beschwerdefrei über einen längeren Zeitraum im Meditationssitz verweilen konnte. Mit der Zeit erkannte man immer mehr die positive Wirkung der körperlichen Übungen auf das ganzheitliche Wohlbefinden des Menschen. Die Asanas wurden weiterentwickelt, und die körperliche Betätigung im Yoga bekam immer höheren Stellenwert. Ersten Niederschlag fand diese Entwicklung in der Entstehung des Hatha Yoga. Die Hathapradipika, ein Text aus dem 15. Jahrhundert, legt die Techniken dar, die den Körper als effektives Mittel zum Erreichen der existentiellen und spirituellen Ziele des Yoga einbeziehen.
Yoga kann also als Prozess beschrieben werden, der zu Moksha führt, was soviel bedeutet, wie Befreiung von Anhaftungen an die Illusionen des Ego und als Reise zur Ganzheit und zu innerem Frieden.
Der Erfolg, mit dem Yoga in die westliche Welt Einzug gehalten hat, ist ein Zeichen für die unbestimmte, aber große Sehnsucht einer wachsenden Anzahl von Menschen nach diesen Qualitäten. Als Yogalehrerin und Counselor ist es mir eine Freude, meine Schüler zu begleiten, zu motivieren und zu inspirieren, ihren persönlichen Weg zu Klarheit, Entfaltung und Freiheit auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene zu gehen.
Ich unterrichte modernes Hatha Yoga im Vinyasa Flow Stil. Die Asanas werden in fließenden Übergängen sinnvoll verbunden. Ich lege genaues Augenmerk darauf, dass meine Schüler eine, für ihre jeweilige Körperstruktur, sichere und gesunde Praxis entwickeln und lernen, ohne Leistungsdruck , ruhig und konzentriert zu üben. Um die Wirkung der Praxis noch zu vertiefen, runde ich den Flow oft mit Übungen aus der Yoga Therapie ab.
Je mehr ich mich in Yoga vertiefe,
desto mehr erfahre ich, dass es eine spiritueller Weg ist.
Es ist eine Reise.
So werde ich heil.
(Sting)